Wieder einmal kein Wetter-Glück in Tschechien, Teil 1 – Der Kilometermacher

Wieder einmal kein Wetter-Glück in Tschechien, Teil 1

Früher war eigentlich immer alles super bei meinen Touren in/nach Tschechien. Sonnenschein, kein Wind, ideale Strecken, Kultur und Kulinarik…

Aber seit 2021 ist das wie verhext. Eine Niederlage, noch eine Niederlage, so kann/darf das nicht weitergehen. also starte ich am 04. Juli den 3. Versuch einer „CZ-Umrundung“.

Montag, 04.07.:
Die Anreise (mit dem Rad) nach Brünn – den gewählten Start-Ort – erspare ich mir, ich fahre mit dem Zug, das Wetter ist nicht ganz so heiß, wie die letzten Tage, also angenehm. Leicht hügelig geht es zuerst im Großraum Brünn dahin, viel Verkehr, Industriegegend, Lagerflächen, Baustellen. Ab Kilometer 40 oder so wird es entspannender, Auf Radwegen dahinrollen, den Rhythmus finden – immerhin habe ich so ca. 20 kg unter dem Arsch…

In Lipnik, knapp über 100 Kilometer ist es genug. Was daheim am PC an Quartieren angezeigt wurde, ist hier am Handy gar nicht mehr so einfach – zoomen, wischen, scrollen und auch Booking (*) meint: alles voll! Also zur offline-Suche rein in die Stadt, und gleich in der 1. Pension ergattere ich das letzte Zimmer. Restaurant/Penzion Fantasy – kleines, aber feines Zimmer, gutes Essen, Fahrrad sicher in der Garage.
Strava zeigt Euch die Strecke.

Dienstag, 05.07.:
Nach dem Frühstück runter zum Fluss Bečva, dort habe ich meine Strecke verlassen. 5 Minuten einrollen bei kühlem Wetter, dann beginnt es zu regnen. Regenjacke, Regenhose anziehen und bei leichtem Regen weiter. Der Wind kommt (wie immer) von vorne, der Regen wird stärker. Dann wieder etwas schwächer, dann wieder stärker. Irgendwo ein Kaffee, eine Jause in einer kleinen Greisslerei, bei leichtem oder schweren Regen weiter. Radwege, Umgebung, landschaftlich schönes Gebiet, wie es heisst, aber bei dem Wetter…
Irgendwo nach Sedlnice hätte es mir schon gereicht, aber da war’s nix mit Hotel/Penzion/Restaurant, also fahre ich doch noch bis Opava. Dort fahre ich in’s Zentrum, setze mich unter ein Vordach, befrage Booking (*), da ist eh gleich so ein riesiges spätsozialistisches Hotel ums Eck – buchen, hinfahren. Aber: „… wir haben keinen Platz für Fahrräder …“ ??? Egal, ein paar hundert Meter weiter ein toll bewertetes Appartement (*) – ein Code kommt auf’s Handy, damit kann eingecheckt werden. Somit stellt sich auch die Frage nach einem sicheren Platz für das Rad nicht, das geht unauffällig mit auf’s Zimmer.
Duschen, trockene Sachen anziehen, essen gehen, Absacker nehmen und „haben fertig“.
Waren doch 132 Kilometer mit viel auf und ab sagt Strava.

Mittwoch, 06.07.:
In der scheiß Regnerei habe ich mir nicht genau gemerkt, wo ich meine Strecke/Route verlassen habe, um zwecks Zimmersuche in’s Zentrum zu rollen. Egal, mein neuer Wahoo (*) kann/soll das ja können (mit den schönen blauen Pfeilen): „… BACK ON TRACK (WIEDER AUF DEM RICHTIGEN WEG) – Umleiten, um wieder auf Kurs zu kommen …“.
Ich fahre also zum großen Kreisverkehr, wähle meine gestern abgebrochene Route, werde gefragt „… zurück zum Start? …“, ich drücke auf NEIN, und sollte also wieder (auf kürzestem Weg) zur aktuellen Route gelotst werden. Nach einer Weile denke ich mir, da stimmt doch irgendwas nicht, ich sollte doch viel weiter links rüber. Checken am Handy: Fehlanzeige, hier in der Pampa ist der Internetempfang so langsam/schlecht, dass er meine Position gar nicht findet. Analoges Kartenmaterial ist natürlich daheim.
Na gut, dann fahre ich halt erstmal dem blauen Pfeil nach. Ab und zu probiere ich, wie es mit dem Empfang ausschaut, war ich da schon, kommen mir die Ortsnamen, Wegweiser bekannt vor und irgendwann – nach etlichen „leeren“ Kilometern kenn ich mich (wieder) aus.
Etliche Kilometer der gestrigen Strecke fahre ich daher nochmal, das Wetter ist nicht wesentlich besser, der Regen ist halt etwas weniger. Bin wieder in Opava, dann auf der Original-Route, bald geht es auf schönem Radweg entlang der polnischen Grenze immer leicht bergauf dahin.
Schön langsam ist Quartiersuche angesagt. Das erste, nächste und günstigste, was mir Booking (*) anzeigt, ist das Hotel Cvilin in Krnov. Wunderbar, ich buche, montiere mein Handy am Lenker und lasse mich mich mit Google Maps hinführen – auf den höchsten Berg im Ort – geh legg, das war mit meinen eh schon müden Beinen heavvy!
Wahoo stoppen, beenden, aufzeichnen – 146 km / 1.128 hm sagt Strava.

Der zweite Teil ist auch schon online!


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