Via Regia 2024: Berlin – Warschau, Teil 2 – Der Kilometermacher

Via Regia 2024: Berlin – Warschau, Teil 2

Tag 4 (05.05.): 
Ausgesprochen gut gegessen (und getrunken) und dann über die Frühstückszeiten gesprochen. Leider sperrt das Lokal (normalerweise) erst um 10:00 Uhr auf, Frühstück für mich würde es frühestens um 09:00 Uhr geben (Ich glaube, ich bin der einzige Gast). Also, danke nein, ich werde wieder bei einer Tankstelle frühstücken…

Ein Nachtrag noch zu gestern: Ich lehne mich irgendwie blöd auf den Lenker, drücke auf den Wahoo (*), es macht klack – und die „Nasen“/“Clips“, mit denen man den Wahoo in die Halterung einklickt, brechen. A so a Schaas. Ein Kabelbinder löst das Problem provisorisch.

Auch heute das selbe Spiel. Es geht wellig dahin, eher landwirtschaftliches und/oder viehzüchterisches Gebiet, Feldwege, Plattenwege, Nebenstrassen. Kleine Dörfer, schöne Städte (Kruszwika). Jede Menge Radweg-Markierungen, es würde sich lohnen, hier herumzufahren. Zwischendurch Flaschen füllen, jausnen, Mittagsschläfchen. Dann bekomme ich eine Unwetter-Warnung auf’s Handy: Sturm, Hagel demnächst. Ich bin aber schon knapp vor dem/der Dorf/Stadt – Brześć Kujawski – mit dem Checkpoint 2, wo es ein Supperl, eine Dusche und eine Schlafmöglichkeit gibt/geben soll. Eine Runde drehe ich, finde aber das Ding auf die schnelle nicht. Der Himmel wird schwarz, Booking (*) zeigt mir ein B&B, gebucht und hingefahren. Niemand da, also telefoniert und die Betreiberin kommt mit dem Rad. Schnelles, unkompliziertes einchecken, ich bin der einzige Gast, also gibt es kein Frühstück, auch egal. Kaum bin ich geduscht, fängt es an zu schütten, alles richtig getimt. Natürlich fahre ich dann nicht in den Ort ein Restaurant suchen, ich koche selbst…
Was sagt RWGPS und Strava: 138 km.

Tag 5 (06.05.): 
In der Früh ist der Regen vorbei, ich dusche nochmal (bin ja ein Dusch-Fetischist), koche mir einen Tee, richte mein Rad her – grob putzen, Kette ölen. Aufsatteln und los geht’s. Und tatsächlich: Am anderen Ende des Dorfes steht das Kulturzentrum, welches als Checkpoint 2 definiert wurde… Das wäre sich vor dem Regen auch noch ausgegangen, aber egal.

Frühstück an der Tanke und dann geht es weiter ostwärts bis Plock (auch sehr nett). Dann immer entlang der Wisla (Weichsel). Wieder Wald, Wiese, Asphalt, leichtes auf und ab und ausnahmsweise relativ viel Rückenwind. Was mir aufgefallen ist, ordentliche Radweg-Trennung auf den grösseren Straßen (siehe Foto). Und dann auch durch Erdbeer-Plantagen. Sonst keine besonderen Vorkommnisse, außer die Überlegung: Mache ich heute fertig oder nicht? Muss nicht sein, war mein Entschluss, daher Ende bei Wyszogrod. Einchecken im Gościniec Legenda“ (*) – dürfte sich um ein Fernfahrer-, Handels-Vertreter-, Saison-Arbeiter-Quartier handeln, alles bestens!
128 Kilometer sagt RWGPS / Strava.

Tag 6 (07.05.): 
Ausgeschlafen, gut gefrühstückt. Es ist kalt und windig heute (die letzten Tage war es immer ordentlich warm), ich ziehe mein Jackerl an. Ca. 1,5 km auf der Straße Nr. 62 zum munter werden – hier ziehen die Laster mit Vollgas (und knapp) an mir vorbei. Dann geht’s endlich wieder runter an die Wisla (Weichsel) und an der Regenfront vorbei Richtung Warschau.

Was ich ja noch nicht erwähnt habe: Ich habe ja den Organisatoren mitgeteilt, dass ich es sicher nicht bis Sonntag, 05.05., 24:00 Uhr schaffen werde und sie nicht auf mich warten sollen. Den Tracker würde ich beim inoffiziellen Ziel – dem Radshop oder dem Kaffeehaus daneben – hinterlegen. Nein, nein, war die Antwort – wir warten auf dich! Auch gut.

Bei Kilometer 40 ungefähr sehe ich in Nowy Dwór Mazowiecki (wäre auch einen längeren Aufenthalt wert) ein goldenes M! Welch Freude. Tadelloser Kaffee und ein überaus modernes Design, da können sich die Österreicher etwas abschauen.

Dann weiter, grossteils am Damm und ungefähr 10 Kilometer vor dem Ziel doch noch ein Defekt. Die Kurbel löst sich! Auf allen vieren krieche ich herum, um den „Deckel“ zu finden – keine Chance. Also Kurbel wieder drauf, angezogen, und dann die letzten Kilometer am kleinen Blatt dahingeorgelt…

Auf der Fußgängerbrücke (dem offiziellen Ziel) werde ich doch tatsächlich von Marcin oder ? – Scheisse, ich hab den Namen vergessen – empfangen! Fotos, Fotos, ein Interview und dann in’s Kaffeehaus. Dort bekomme ich noch ein Supperl, wir plaudern noch eine Weile und die beiden – Marcin und ? – müssen ja wieder zum Job…
Doch noch 84 Kilometer laut RWGPS / Strava.

Tag 7 (08.05.): 
Keine Fahrplan-Auskunft bzw. Bahn-Ticket-Kauf über’s Wischtelefon, also zum Hauptbahnhof. Der nächste Zug (sogar direkt) nach Wien geht um 06:21 Uhr. Passt, ich hab ja keine Termine. Ich kaufe mein Ticket, checke noch eine Übernachtungsmöglichkeit – das Moon-Hostel (*) liegt günstig, ca. 10 Fahrrad-Minuten vom Hauptbahnhof entfernt. Noch etwas herumgegondelt, war mir aber zu kühl, also eingecheckt und dann um’s Eck durch die Novy Swiat – eine durchgängige Fress-Meile mit einem Restaurant nach dem anderen – geschlendert, sehr gut asiatisch gegessen, Absacker in einer Bar…
Zeitig in’s Bett, zeitig aufstehen, Frühstück am Bahnhof und dann ab dafür…

Mein Zimmer im Moon-Hostel

Fazit / Resümee: 
Das war meine erste Polen-Reise, ich werde sicher wiederkommen – und ohne Renn-Stress diverse Gegenden erkunden. Viele Naturschutzgebiete, viele markierte Radwege. Die Versorgung ist (soweit ich auf dieser Strecke mitbekommen habe) in den kleinen Dörfern eher dürftig – selten Wirtshäuser, Geschäfte, Tankstellen, keine öffentlichen Wasserstellen. In grösseren Dörfern/Städten jede Menge Restaurants, kleinere und größere Supermärkte.

Hab‘ ich was vergessen? Fragen, Wünsche, Kochrezepte gerne in die Kommentare!

Zum Teil 1 geht es hier.


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