Prolog:
Es hat sich sehr interessant und so einfach angelesen:
„… Die längere Route führt von Berlin über Kostrzyn/Oder, über die Schotterstraßen des Notecka-Waldes in Richtung Szamotuły, Poznań und Gniezno und dann über Strzelno, Kruszwica und den Gostynińsko-Włocławski-Landschaftspark die historische Hauptstadt Płock zu erreichen. Von hier aus sind es dann noch knapp über 100 km nach Warschau …“
Insgesamt ca. 650 Kilometer, ca. 1.650 Höhenmeter (= Bergfaktor 2,54) – also eigentlich flach. Vier Tage Zeitlimit, das schaffe sogar ich (dachte ich).
Tag 0 und Tag 1 (01. + 02.05.):
Ich melde mich an, bin frohen Mutes und fahre mit der Bahn am 01. Mai nach Berlin. Die gemeinsame Ausfahrt mit den Berlinern geht sich nicht aus – mein Zug kommt erst später an. Ich esse am Bahnhof, rolle ins’s gebuchte Hostel (*), checke ein und gehe noch eine Runde. Gleich neben dem Hostel ist die „Küche„, eine nette Bar, dort hole ich mir einen Absacker…
Der Wecker läutet früh, ich habe ungefähr 20 Kilometer bis zum Startort. Frühstück gibt es in einer Bäckerei in der Rudi-Dutschke-Straße. Dann fasse ich meine Startnummer, meinen Tracker und mein Goodie-Bag aus, tratsche ein wenig mit den Veranstaltern und schon geht es los. Kein gemeinsamer Start oder so, jede/jeder rollt einfach los, alles bewegt sich…
Natürlich gebe ich Gas. Wie immer am Anfang bei so einer Geschichte. Aber in Altlandsberg bremse ich mich bei der Tankstelle ein. 2. Frühstück. Und dann weiter, in den Flow kommen. Buckow – Seelow. Rein in’s „Netto-Ghetto“, Jause und Getränke kaufen und dann irgendwo in der Wiese eine 1/2 Stunde ein Nickerchen. Im Hinterkopf hatte ich irgendwie ein Posting in Erinnerung: „… Bei normalem Westwind (der normalerweise hier herrscht) sind wir bei Checkpoint 1, bevor der geöffnet hat …“ Es ist aber ein ordentlicher Ostwind mit fürchterlichen Böen. Gegend: Interessant, aber kein Auge dafür. Und die wunderbaren sandigen Stücke, schwer bis gar nicht zu fahren. Kurz vor der polnischen Grenze rechts rein in den Friedhof und quasi „abduschen“ – wunderbar!
Und dann, nach der Grenze wird’s schlimm: 50 Kilometer am Damm der Warta bis nach Gorzów Wielkopolski. Immer Wind von vorne, keine Ausweichmöglichkeit, der Mann mit dem Hammer immer knapp hinter mir. In Gorzów Wielkopolski war Ende für mich. Rein in die nächst Pizzeria, ordentlich essen und ein Hotel (*) checken. Hat tadellos geklappt, nicht weit vom Hauptplatz entfernt, Rad kommt in den versperrten Bügelraum.
168 eigentlich flache, aber windige Kilometer heute – RWGPS / Strava.
Tag 2 (03.05.):
Gut geschlafen, gut gefrühstückt. Bei der Tankstelle Mineralwasser gekauft (sicher ist sicher, keine Ahnung, wie das polnische Leitungswasser ist), Zauberpulver (*) rein und los geht’s. Schönes Waldgebiet, auf und ab durch Wald und Wiese, der Wind minimal schwächer als gestern. Endlich ein Jausenstopp bei km 50 oder so in Lubiatów. Ein Restaurant, zwar noch ohne Küchenbetrieb, aber Getränkekauf funktionierte. Bei km 100 reicht es mir – der gestrige Tag hängt noch nach, Booking (*) empfiehlt mir das Hotel Wartoslaw. Ich checke ein, das Rad kommt im Innenhof in ein Zelt. Duschen, essen, Absacker…
Nur 100 Kilometer heute sagt RWGPS / Strava.
Tag 3 (04.05.):
Gut gegessen, nochmal unter die Dusche. Relativ gut geschlafen, denn: Hundegebell (von mindestens 4 verschiedenen) bis ??? und dann wieder ab 05:00 Uhr früh. Fenster zumachen war die einzige Option. Kalt duschen in der Früh, Warmwasser war aus. Kette ölen, Frühstück und Flaschen füllen bei der Tankstelle. Durch schöne Gegend hoppelnd weiter, einige Sandpassagen auch wieder. Im rechnen war ich schon immer gut, also die Erkenntnis: Nie und nimmer komme ich innerhalb der Karenzzeit bis Warschau (außer ich fahre Tag und Nacht und ruiniere mich richtig), also umschalten von Race- auf Reise-Modus. In Lukowo eine ordentliche Jausenpause, ein Stück noch gefahren und ein Mittagsschläfen im Wald. Bei km 90 sehe ich ein Hotel, da bin ich doch schon dabei!
Also waren es nur 90 km laut RWGPS / Strava.
Teil 2 ist auch schon online!
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