Tschechien-Runde 09/2023: Tag 3 – Tag 5 – Der Kilometermacher

Tschechien-Runde 09/2023: Tag 3 – Tag 5

Samstag, 09.09. –  Tag 3:
Hurra! Es gibt Frühstück! Nicht aufregend, aber reichlich und gut. Und dann beginnt der Tag der Umwege und Irrtümer. Es ist wieder ordentlich heiss und es geht bergauf, bergab, bergauf, bergab. Und dann, nach knapp 15 Kilometern in einem kleinen Dorf eine Riesen-Überraschung: Die Pekárna Krepenice – eine Bäckerei, ein Cafe, ein Dorfladen mit wunderbaren Produkten. Wenn ich nicht mit dem Rad, sondern mit dem Auto unterwegs gewesen wäre – der Kofferraum wäre voll geworden! So bleibt es bei einem Kaffee, einem Cider und 2 Topfen-Beeren-Dingern.
Es geht gestärkt weiter und dann weist der Pfeil auf meinem Wahoo (*) nach links.
Eine laaaange Abfahrt runter zur Moldau. Ich freue mich auf ein Bad vor oder nach der Fahrt an’s andere Ufer mit der Fähre über die Talsperre Slapy zwischen Stará Živohošť und Nová Živohošť (lt. Komoot).
Zu früh gefreut! Weit und breit nix von einer Fähre zu sehen. Im Yachthafen plaudere ich  (plaudern ist übertrieben – wir radebrechen tschechisch/englisch) mit einem Yacht-Besitzer und erfahre, dass es die Fähre nicht (mehr / heute / überhaupt nicht / ???) geht/gibt…
Mit Murgel, grumbel, fluchen die laaaange Abfahrt wieder hinauf und insgesamt einen Umweg von ca. 15 Kilometern. Immerhin, ab Slapy geht es bergab und dann komme ich wieder an die Moldau und es geht flach – allerdings auf einer stark befahrenen Straße – dahin. Ein von mir angepeilter Camping-Platz ist leider am anderen Ufer, keine Brücke, sondern nur über einen ordentlicher Umweg erreichbar. Bei einem Kaffee und einer Limo überlege ich und fahre dann doch bis Prag weiter.
Auch nicht die beste Idee, an einem schönen September-Wochenende an einem Samstag nach Prag zu fahren. Die meisten Zimmerpreise sind dreistellig, auch die Hostels ziemlich voll und es bleibt mir nur das Capsule-Hostel (*). Nicht gerade meine Lieblingsschlafstätte, aber was soll’s. Immerhin, ein paar Gassen weiter ist der „Manifesto Market“ – eine Art Freiluft-Markt mit etlichen Fress-Standeln und einer Bar in der Mitte. Dort stelle ich mir mein Abendessen zusammen und genehmige mir einen (oder waren es doch zwei oder drei?) Drinks, bevor ich mich in meine Röhre begebe…
Heute wieder ein Link zu RWGPS: 98,5 km / 1.137 hm.

Sonntag, 10.09. –  Tag 4:
Überraschenderweise doch gut geschlafen. Hauferl machen, duschen, überlegen. Umplanen. Zum Haupt-Bahnhof, frühstücken. Dann quasi als einen „Überbrückungs-Transit“ einen Zug nach Hrádec Králové / Königgrätz buchen – sonst geht es sich in der vorgenommenen Zeit doch nicht aus. Ich buche ja online und fahre als Rentner/Pensionist ziemlich günstig.
Also: Zug buchen (mit Fahrrad-Mitnahme), Fahrrad-Ticket extra buchen. Zum Bahnsteig, Zug steht da, kein Fahrrad-Abteil? Egal, ich lade mein Rad ein – es steht wirklich, wirklich ungünstig beim Einstiegs- und Durchgangsbereich zum nächsten Waggon und ich überlege mir schon, was ich dem/der Schaffner(in) dann erzählen werde, denn in Österreich würde so ein Stellplatz eine veritable Krise beim Schaffner auslösen.
Große Überraschung: Die Schaffnerin zwängt sich mühsam durch, scannt mein Ticket, wünscht mir gute Reise und geht weiter…
Die Hitze ist noch immer enorm und der Wind ist fast „burgenländisch“. Die Strecke führt heute ausnahmsweise flach in der Nähe der Elbe und ist geprägt von weiten Weiden und vielen Pferdekoppeln, kleinen Dörfern und schönen Städten.
Damit ich nicht wieder überdrehe, habe ich mir in Kolin (*) schon ein Zimmer gebucht, denn es reicht eh schon…
Wäsche waschen ist auch einmal angesagt, und dann geht es auf den Hauptplatz. Da ist irgendeine Open-Air-Geschichte am laufen, einige tschechische Bands spielen auf, Ess- und Trink-Standeln rundherum – mehr brauche ich eh nicht sagen.
Ach ja: 81,51 km / 178 hm (Strava) – 81,5 km / 303 hm (RWGPS).

Montag, 11.09. –  Tag 5/Teil 1:
Die Beine tun erstmalig weh. Es geht Richtung Südosten. Irgendwie kommt mir vor, die Abfahrten sind mehr als die Anstiege und die Anstiege sind nicht mehr so steil, wie in den letzten Tagen. Es kommen aber trotzdem einige Höhenmeter zusammen, die in der auch heute wieder brütenden Hitze mühsam zu erkurbeln sind…

Zum Teil 1 (Tag 0 – Tag 2) geht es hier,
Teil 3 (Tag 5/Teil 2 – Tag 7) ist auch schon online


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