Heuer war ich mit dem Reiserad noch nirgends, Ende des Monats bin ich allerdings in Berlin, weil ich mich für die „Bernauer Heerweg“ Bikepacking-Geschichte angemeldet habe. Und eine zwei- bis dreiwöchige Tour durch Polen ist (unter anderem) auch geplant.
Und da ich über den Winter wieder ein paar (eventuell dumme) Ideen hatte, habe ich ein bissl was am Setup geändert…
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Klassisch ist/war:
In der linken Tasche (in Fahrtrichtung gesehen) habe ich die „Küche“ – Kocher (*), Besteck (*), Koch-/Ess-Geschirr (*), Häferl, Packerlsuppe(n), Tee, Zucker, Riegel und die sonstige „Fresserei“, die ich während der Reise in den diversen Supermärkten, Greisslereien einkaufe…
In der rechten Tasche ganz unten Reserveschläuche, Flickzeug, Kabelbinder, eine Schicht weiter oben Vorder- und Rücklicht – hab ich nur für den Notfall mit, ich fahre eigentlich nicht im dunkeln. Power-Bank und Ladegerät mit den ganzen diversen Kabeln – wann werden sich die Hersteller auf einen gemeinsamen Standard einigen? Dann den „Kulturbeutel“, Knielinge, Ärmlinge, Reserve-Socken (nix schlimmeres als nasse Füsse), Kung-Fu-Slipper (*) – denn mit den Radschuhen geht es sich nicht wirklich gut am Abend in die Bar…, Windweste und ganz oben Regenjacke und Regenhose…
Am Gepäckträger hinten ist dann noch der Schlafsack und die Isomatte in einem Dry-Bag.
Oberrohrtasche: kleines Werkzeug, Kabelbinder, GoPro (*), Riegel, kleines Besteck (*).
Neu ist jetzt:
Am Lenker eine geniale Handy-Halterung. Ein Jack-the-Bike-Rack, darauf ein Zelt und mein Hip-Pack auch noch draufgeschnallt… Ein Zelt (jetzt endlich), weil: Punkt 1: Oft genug ist auf den Rastplätzen zwar ein Unterstand, aber der ist manchesmal so komisch gebaut, dass man nicht ordentlich drinnen/drunter liegen kann, oder (was mir voriges Jahr zweimal passiert ist) das Dach ist nicht wirklich dicht und ruck-zuck bist du nass. Punkt 2: Als Alleinreisender bist du in den Hotels/Pensionen preismässig immer der gefickte…
Donnerstag, 04.05.: Ich suche mir also ein Ziel, nicht so weit weg, wenig Höhenmeter, um eine Testfahrt mit vollem Gepäck zu machen. Meine Wahl fällt auf Ungarn, denn ich habe noch etliche Forint herumliegen und kann gleich von daheim aus starten.
Komoot zeichnet mir eine fast gerade Strecke von Oslip nach Keszthely, eigentlich alles Asphalt, aber das ist diesmal egal. Einzig die paar Stücke auf den stark befahrenen Hauptstrassen hätte ich mir ersparen sollen…
Auf bekannten Rad-Wegen geht es bis Fertöboz, dann ein Schwenk nach rechts. Es läuft – trotz ordentlichem Gewicht (so ca. 24 kg werden es schon sein – hab nicht gewogen) locker dahin, das Wetter ist gut, der Wind auch. Die Kette schnurrt, die Schaltung funktioniert tadellos, die Bremsen auch. Einzig das mit dem Wahoo (*) bzw. Wischtelefon (*) laden über den Nabendynamo funktioniert nicht, weil? Auflösung im Nachtrag…
Ungefähr bei Kilometer 80 bin ich in Sarvar, ich erinnere mich an das Brick Bistro, dort war ich schon voriges Jahr, als ich auch so eine gute Idee für ein Rad-Abenteuer hatte. Essen und trinken noch immer sehr gut und günstig.
Dann geht es gemütlich weiter und irgendwann werden die Flaschen leer. Ich halte Ausschau nach einem blauen Hydranten, aber es gibt (fast) keinen (mehr). Früher war doch in jeder Ortschaft irgendwo auf der Durchzugs-/Haupt-Straße ein blauer Hydrant (= Trinkwasser). Werden die vielleicht gar sukzessíve abgebaut, weil sie nicht bzw. nur mehr für Wanderer und/oder Radfahrer notwendig sind?
Und dann, bei Kilometer 153,89 (sagt Strava) rolle ich beim Campingplatz Gärtnerhof ein. Nicht viel los, 1 Wohnmobil, 2 Autos mit Wohnwagen. Die Besitzerin ist freundlich, spricht gut deutsch, und für wohlfeile € 9,50 darf ich mir einen Platz aussuchen. Während der Abwicklung der Formalitäten wird mir gleich ein Lokal zwecks Kaloriennachschub empfohlen. Das Zelt ist in 2 Minuten aufgestellt und dann geht es unter die Dusche.
Kurz rasten, dann ein kleiner Spaziergang – nicht zum Balaton, sondern gleich in’s Restaurant. Gut und günstig gegessen, noch ein kleiner Spaziergang, wieder nicht zum Balaton – zu faul…
Freitag, 05.05.: Ich schlafe ausgezeichnet, stehe zeitig auf. Hauferl machen, duschen, Tee kochen, zusammenpacken. Ein erstes kleines Frühstück bei der Tanke, dann Richtung Heimat auf einer leicht abgewandelten Strecke. Zweites kleines Frühstück bei einem Mini-Coop. Leicht wellig und eigentlich immer leicht bergauf geht es Richtung Heimat. In Deutschkreutz nach knappen 130 Kilometern ist es genug, finde ich. Die restlichen ca. 30 Kilometer bis nach Hause auf schlechten Strassen erspare ich mir und steige in den Zug nach Wulkaprodersorf – da blieben mir dann nur noch 10 Kilometer (bei ordentlichem Gegenwind)…
Fazit:
Trotz ordentlichem Gewicht läuft mein Topstone recht ordentlich, die Kette schnurrt, Schaltung, Bremsen funktionieren, Ladestrom kommt aus dem SONdeluxe, allerdings nicht zu den Geräten – eines der beiden Kabel dürfte defekt sein (Auflösung folgt). Meine Schwalbe G-ONE Bite sind allerdings nach ca. 4.200 Kilometern auf gemischtem Terrain doch schon etwas erledigt und werden getauscht/ersetzt.
Und irgendwie sollte ich doch etwas Gewicht einsparen (abnehmen wäre ein Option) und/oder bei der Ausrüstung auf leichtere Teile zurückgreifen, dafür bräuchte ich dann doch noch ein paar Euros…
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