Neusiedler Radmarathon – Der Kilometermacher

Neusiedler Radmarathon

Den Neusiedler Radmarathon bin ich ja 15mal in Folge gefahren, inzwischen bin ich ja zu alt für solche Sachen, aber es war schon schön auch…
Heute bin ich nur eine kleine Runde gerollt und habe mich bei der Labe mit ein paar aufmunternden Worten an die Teilnehmer in der hinteren Gruppe gewandt (und etwas Windschatten habe ich auch gespendet).
Hier gibt es jetzt ein paar alte Geschichten von seinerzeit:

19. Neusiedler Radmarathon (April 2010):

Radmarathon Nr. 71 für mich.
13 mal (in Folge – bei jedem Wetter) in Mörbisch gestartet.
Das 1. Mal ohne Stopp bei einer Labe durchgefahren.
Immer sturzfrei durchgekommen.
Manchmal mehr, manchmal weniger gelitten…

Die Vorgabe:
Der dicke und alte Herr Rudi bringt die Teamkollegin Frau Lotte in einer Zeit zwischen 03:45:00 und 03:59:00 ins Ziel, macht die Lokomotive, den Wasserträger, den Gel-Spender, den Bananen-Abschäler, den Motivator etc. (gilt auch umgekehrt) – d. h. wir fahren etwas schneller/zügiger als „normal“…

Gesagt, getan:
– das Wetter ideal, nicht zu heiß, nicht zu viel Wind…
– die Mitstreiter in den diversen Packeln des Radelns mächtig (ist nicht immer so…).

Die Rosengasse hinauf und dann bis Klingenbach – wir fahren unser (langsames) Tempo (oft hab ich mich dort schon „verbrannt“, weil ich mit irgendwem mithalten wollte…) und dann geben wir ein bißl Gas. Wir finden ein passendes Packl, zwicken uns rein und kurbeln und kurbeln. Ab und zu hör ich Frau Lotte „…langsamer…“, dann lass ich einen Tritt aus und dann gehts wieder weiter. Auf der ungarischen Seite muß/will ich ein paar Mal Führungsarbeit leisten, damit das Packl nicht zu langsam wird und es geht flott weiter. Bei der 1. Labe steht der Teamchef und feuert uns an – ein kaltes Cola + 2 Bananen wär‘ g’scheiter gewesen… Der Wind kommt jetzt (am gschissensten Stück zwischen Illmitz und Gols) leider von vorne, nicht allzu stark, aber doch – aber wir bleiben im Packl…

Das kurze Stück bergauf in Neusiedl – zügig und jammernd, die Steigung in Breitenbrunn – zügig und keine Luft zum Jammern…, in Purbach passiert mir ein kleines Mißgeschick, das mir im Endeffekt leider 4 Minuten kostet (ich hol mir was zum Essen aus der Trikottasche, fall ein, zwei Meter zurück, ein Auto drängt mich ab und zwingt mich zu einer  Fast-Vollbremsung und das Packl – mit Lotte drinnen – ist natürlich weg…). Ich fahr dem Packl fast bis Donnerskirchen alleine nach, endlich kommt einer von hinten, wir wechseln uns ab, holen noch ein paar ein, ein paar kommen von hinten noch dazu und es wird wieder ein kleines Packl… Die Welle in Rust tut dann schon weh, aber beim Blick auf die Uhr sind die Schmerzen vergessen und auf den letzten Kilometern wird noch ordentlich Gas gegeben und ich komm nach 03:33:?? oder 03:34:?? (beide Zeiten aus der Ergebnisliste !? – mein Garmin zeigt 03:33:52) ins Ziel.
Die Zeit der Frau Lotte: 03:31:00.
Vorgabe erfüllt !
Fotos: gibts diesmal keine.
Ende der Geschichte.

20. Neusiedler Radmarathon (April 2011):

Obwohl ich die letzten Jahre immer wieder gesagt habe „…i foa kane Marathons mehr…“ hab ich mich doch entschlossen, heuer wieder (das letzte Mal!) den „A4-Cup“ zu bestreiten. 1. „Rennen“ heute: Der Neusiedler See Radmarathon. Nachdem es die letzten Jahre (ich bin das 14. Mal dabei) immer etliche Stürze/Unfälle/brenzlige Situationen wegen – ich sag’s höflich – unroutinierten/unaufmerksamen Fahrern (die z. B. im Packl telefonieren, beim Griff nach der Trinkflasche einen Meter links oder rechts eiern, um Platz 798 oder so sprinten müssen/wollen usw.) und ich irgendwie ein ungutes Gefühl hatte, blieb das „Sonntags-Rennrad“ zu Hause und ich fuhr mit meinem Trainigsrad – ein Quantec Race SL. Jedes Jahr dasselbe: Mit den kalten Haxen die Rosengasse hinauf, bergab bei der Pußta vorbei und nach Klingenbach hinauf – so dass es gleich am Anfang weh tut. Trotzdem bilde ich mir ein, ich bin ein bißchen besser/leichter raufgekommen… Dann schnell ein Packl gesucht und gefunden und Vollgas durch Ungarn. Irgendwann wird das Tempo der Gruppe etwas langsamer, von hinten kommt nix, ist mir aber ganz recht – Essen, Trinken, ein Gel. Manche Autos kommen uns ohne wirkliche Temporeduzierung entgegen, die Gruppe muß von 2 Spuren auf 1 Spur zusammenrücken, es bleibt immer gefährlich und immer wieder liegen ein paar im Graben… Bei der 1. Labe klinkt sich der Herr Schurl in die Gruppe ein und fragt nach meinen Wünschen: „…Bier, Banane, Wurstsemmel, Gel, Flasche…?“. Ich bin mit einer Banane und einer neuen Flasche (die ich wegen des kühlen Wetters eigentlich dann doch nicht gebraucht habe) zufrieden und bin froh, nicht stehenbleiben zu müssen. Weiter gehts bei wenig Wind und wieder etwas schneller Richtung Ziel. Es ist wie immer. Schauen, das ich mein Packl halten kann, Loch auf, Loch zu, hechel hechel, dranbleiben. Vor Donnerskirchen setzt sich ein Teil der Gruppe (mit „Stone“ – seine Story hier unter „News“) ab, es tut schon weh und ich kann mit dieser Gruppe nicht mehr mithalten. Die restliche Gruppe bleibt zusammen, wir wechseln uns mit der Führungsarbeit ab und es geht ohne Zwischenfälle bis Mörbisch ins Ziel. Mein Garmin zeigt 03:34:55, die offizielle Zeitnehmung sagt 03:35:11 – es reicht für Platz 340 Gesamt, Platz 41 in meiner AK. Ich bin zufrieden und froh schon im Ziel zu sein, denn ca. 10 Minuten später fängt es richtig zu schütten an…

Neusiedler Radmarathon 2013

G’schichtl schreiben, G’schichtl schreiben, G’schichtl schreiben… – über den Neusiedler Radmarathon? Völlig überflüssig. Jedes Jahr das gleiche. Wer – so wie ich – zu schwach/zu langsam/zu blad/zu blöd/wtf ist, die Rosengasse und die anschließende Steigung nach Klingenbach mit Vollgas hochzuziehen, hat schon verloren. Es bleibt dann nur mehr: Ein Packl suchen, ausrasten, vorfahren zum nächsten Packl (wenn geht und wenn wer hilft), verstecken, ausrasten, vorfahren… – und immer schauen, das die Körner nicht ausgehen. Und das dich niemand vom Rad wirft. Einmal hats einer in Ungarn kurz vor Fertöd probiert, war nicht so schlimm. 2. Versuch in Oggau war schlimmer: Ich  lieg fast, derrappel mich aber, aber fall im Packl zurück und verpass fast den Anschluss. So wars halt dann wieder eine Zeit wie immer (variiert immer nur um ein paar Minuten – je nach Wind und Wetter): 03:36:57.
P.S.: Jetzt bin ich den „Neusiedler“ 15mal gefahren, näxtes Jahr nicht mehr…


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