Dringend notwendig für das seelische Befinden ist/war endlich wieder einmal eine etwas längere Radtour abseits der Hausrunden. Die Lockerungen bezüglich der Covid-Verordnungen lassen endlich so etwas wie ein kleines Gefühl von Normalität aufkommen.
Auslandsreisen sind/werden schön langsam wieder möglich, aber die Ein-, Aus-, Durchreise-Bestimmungen etc. ändern sich noch täglich. Aber immerhin: Inlandsreisen sind leichter. Die – bei uns in Österreich – momentan gültigen – „3 G“-Regeln sind machbar.
Ich habe den 1. Shot schon in mir, gehe am Montag Abend testen und kann somit 2 Tage relativ sorgenfrei irgendwohin fahren…
Kurz überlegt: wohin, wie weit, wie viele Höhenmeter? Die Wahl fällt auf’s Weinviertel, da war ich schon lange nicht. Relativ flach, da geht eine gemütliche 120-150-Kilometer-Tagesetappe. Ich packe eine Tasche – für eine gemütliche 2-Tages-Tour (mit fix gebuchter Übernachtung) brauche ich ja nicht viel.
Zeitig in der Früh‘ fahre ich los, es ist noch angenehm kühl, ich bin viel zu schnell unterwegs – geistig noch im Rennrad-Modus. Ein ganz kleines Frühstück beim Schachterlwirt in Bruck/Leitha, geschwindigkeitsmäßig umschalten auf Reise-Modus, weiter Richtung Hainburg, über die Donau, es wird ordentlich warm. In Engelhartstetten bei der Autowaschanlage stehen Automaten, ich setze mich in den Schatten, trinke etwas, fülle meine Trinkflaschen…
Weiter am Radweg. In Marchegg rein in den Supermarkt, Wurst, Käse, Salzstangerl(n), Softdrink(s), Schokoriegel… – und im Schlosspark im Schatten jausnen. Weiter folge ich dem Radweg (irgendwie wollte ich zwar über die/den Wanderweg(e) fahren, aber?), in Oberweiden fülle ich am Friedhof wieder meine Trinkflaschen – es ist schon ordentlich heiss und der Wind bläst wie ein Föhn…
Der Kamp-Thaya-March-Route entlang. Langsam. Riechen (Akazie und Holler in Vollblüte), schauen, absteigen, hinsetzen, die Stille genießen, einen Schluck aus der Flasche, weiterrollen. In Dürnkrut ein Schwenk nach Nord-West. Schöne Gegend. Irgendwie wäre ein Heuriger nicht schlecht, aber es gibt (zur Zeit) nix. Also wieder einmal ein Supermarkt / eine Tankstelle. Softdrink, Eiskaffee, Wasser. Irgendwann rolle ich in Mistelbach ein. Auf dem Weg ins gebuchte Hotel komme ich (endlich) bei einem Heurigen vorbei – und hinein. Spritzer, hurra! Bunter Teller, hurra! Apfelsaft naturtrüb gespritzt, hurra! Zufrieden und gestärkt rolle ich die letzten Meter ins Quartier. Einchecken, duschen, kurz ausrasten, dann in die Stadt auf einen (*hüstel) Absacker…
3 Tipps (mehrmals selbst getestet) für Mistelbach kann ich geben:
Schlafen: Hotel Goldene Krone (*) – günstig und gut, etwas verwinkelt und viele Stiegen, Zimmer ordentlich, sauber. Personal sehr nett, Frühstück im Normalfall super, jetzt halt Covid-Modus, Rad kann mit auf’s Zimmer…
Essen: Gasthaus zum Schillingwirt – gutbürgerliches Wirtshaus, wunderbares Essen, ordentliche Portionen, kein Fertigschmeck.
Sundowner/Drinks: Cafe Harlekin – feine Drinks, feine Speisen, gutes Eis
Mittwoch morgen. Frühstücken, fertig machen, langsam wieder Richtung Heimat. Ich schlängle mich auf den diversen Radwegen leicht hügelig gemütlich Richtung Süden. Bohrtürme, Weingärten, Felder und Wälder, alles dabei. Schön warm, diesmal Wind von hinten oder von der Seite, ideal. Jetzt hätte ich den richtigen Flow, um noch ein paar Tage dahinzurollen. Natürlich zwischendurch da einen Kaffee, dort ein Supermarkt-Stopp – die Trinkflaschen sind leer. Und auf einmal bin ich schon an der Wiener Stadtgrenze…
Aspern, Donauinsel, Schwechat… – auf bekannten Wegen geht es heim. Im Kopf werden schon die nächsten Touren geplant…
Zum Nachfahren: Oslip – Mistelbach | Mistelbach – Oslip
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