Es hat nicht sollen sein… – Der Kilometermacher

Es hat nicht sollen sein…

Irgendwie verhext. Nach der Berlin-Geschichte wurde ich auf die Grazer Grevet-Geschichte aufmerksam. Angemeldet. Social Grevet am 15. Juli versäumt / nicht wahrgenommen – wegen meinem Augenleiden (Details wollt ihr gar nicht wissen). Aber man kann ja solo bis spätestens 26. August fahren.
Also dann geplant für die Woche 29. Schlechtwetter (Und nicht nur kalt und leichter Regen, nein, schwere Unwetter etc.). Umgeplant auf Woche 30. Noch immer / schon wieder Schlechtwetter. Aber jetzt, Ende Woche 30, Anfang Woche 31 schaut es – laut Wettervorhersage doch etwas besser aus. Regenwahrscheinlichkeit nur bei 35 – 50%, Wind natürlich von vorne, also könnte ich mich eigentlich „durchschummeln“…

Da habe ich dann wieder eine gute Idee gehabt: Mit den Rad nach Graz – da bin ich dann schon warmgefahren (hahaha), übernachten im Hostel (*) und am nächsten Tag geht’s los!

Ich stehe also am 31. Juli um 0600 auf, kleines Frühstück, anziehen, auf’s Rad (das schon fertig – aber nur minimal – bepackt ist) und los. Track / Route brauche ich mir nicht zusammenbauen, die Strecke ist klar: Mattersburg, an Wr. Neustadt seitlich vorbei, Semmering, Bruck/Mur, Graz. Fast alles auf Radwegen. Woher der Wind kommt, brauche ich ja nicht zu erwähnen. Zwischendurch ein 2. Frühstück und Flaschen füllen. Es wird wärmer und wärmer. Flaschen füllen. Semmering über die alte Semmering-Straße ist doch schon fordernd. Entweder abnehmen oder ein leichteres Rad oder mehr trainieren oder ???
Wurscht. Oben, an der Passhöhe ist es Zeit für einen ordentlichen Kaffee (und auch einen ebenso ordentlichen Aperol). Flaschen füllen, Jauserl im Supermarkt kaufen. Und dann geht es bergab. In Mürzzuschlag ein weiterer Kaffee in der „Goldenen Möwe“. Und wieder weiter. Es wird schon anstrengend. Ein kurzes Nickerchen in ??? neben der Kapelle in der Wiese. Flaschen füllen. Zäh, zäh, zäh. Langsam, sehr langsam wird die Kilometeranzeige weniger auf meinem Wahoo (*) und ich muss noch ein paar Pausen einlegen.

Aber dann ist endlich Graz erreicht, durch die Stadt durch zum Hauptbahnhof. Damit ist der Zweihunderter voll. Doch schon etwas geschlaucht überlege ich: In’s Hostel, duschen, umziehen, essen gehen oder doch gleich essen und dann in’s Hostel? Variante 2 erscheint mir doch besser und es war gut so. Vis-à-vis vom Bahnhof rein in’s Granola (das kenn ich von früheren Graz-Besuchen) und sehr gut – und auch viel – gegessen (und ein bißl was getrunken).
Nach dem Abendessen rüber in’s Hostel, einchecken, Rad in die Wäschekammer, rauf in’s Zimmer, ausgiebig duschen und ab in die Heia…

Dienstag, 01. August:
Nicht so gut geschlafen – weil:

„… Einziger Nachteil: Zimmer auf die Eggenberger Straße sind (wenn die Fenster offen sind – und das muss sein, sonst sehr stickig) sehr laut bis Mitternacht (mindestens) und ab 05:00 Uhr wieder …“

Dann ein kleines Frühstück in einem Café im Bahnhof und runter zum Startplatz gerollt.

Durch die Stadt leicht bergauf Richtung Maria Trost. Ich merke, der Zweihunderter zum „warmfahren“ war keine so gute Idee, die Beine sind schwer und irgendwie komme ich nicht in den Flow…
Die Steigung zur Basilika ist sowieso mit dem Topstone nicht fahrbar, ich schiebe hinauf und setze mich dann auf die Bank und checke nochmal alle Wetter-Apps. Schaut nicht gut aus. Die Route führt genau Richtung Schlechtwetterzone.
Wie weit komme ich mit meinen müden Beinen, gibt es irgendwo einen „Notausstieg“ mit Bahn-Anschluss? Das schaut alles nicht wirklich gut aus und ich beschließe, retour, ab nach Hause und beizeiten einen neuen Versuch…
Und es war ok so, denn als der Zug Richtung Heimat rollt, regnet es sich kurz ab Stadtgrenze ein und der Regen wird stärker und stärker – ich hätte keine Freude gehabt.


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