1. RST Frühlingsklassiker Etappe 4 – Wienerwald
Es herbstelt. Zwei Wörter reichen, um die aktuelle Wetterlage zu beschreiben. Seit einer Woche studiere ich die Wetterprognosen. Im Fernsehen, im Internet, auf/in allen möglichen Apps. Ich möchte doch noch die ausstehende Etappe fahren. Es ist kühl, windig, es regnet immer wieder. Niedrige Temperaturen sind mir egal, der Wind auch (als Nord-Burgenländer ist man Wind gewohnt), aber ich will nicht nass werden zwischendurch oder überhaupt.
Dann endlich eine Prognose, die mir passt: Am Freitag soll es trocken und wärmer werden, auffrischender Wind, aber kein Regen! Gut. Am Donnerstag will ich in der kurzen regenfreien Zeit eine kleine Runde drehen, kaum bin ich beim Hoftor draußen, reißt mir das Schaltseil… Kein Ersatz daheim (sowieso wurscht bei/mit meinen zwei linken Händen), Radldoktor hat schon zu. Was nehm‘ ich dann für ein Rad am Freitag? Das Simplon mit seiner „heute-bin-ich-richtig-fit-und-motiviert-und-fahre-nur-flach“-Übersetzung? Nein, lieber das Reiserad. Schwerer, aber immerhin mit der 40er-Kassette drauf.
Freitag früh, mit dem Auto nach Mödling. Einparken im Park-and-Ride. Fertig anziehen und dann einen Kaffee und ein Kipferl. So richtig in der Tasse und am Teller. Sitzen, drinnen – richtig ungewohnt.
Dann geht es durch’s Villenviertel hinaus ins Grüne. Hinterbrühl, Sparbach, Sittendorf… – vertraute Ortsnamen. Das war vor ca. 50 Jahren „unser“ Revier. Ich bin ja in Wien aufgewachsen und nach der Schule, am Wochenende, in den Ferien sind Franz L., Walter O. und noch einige, deren Namen ich vergessen habe, hier herumgegurkt. Ich mit meinem 5-Gang Puch Großglockener, die anderen mit ähnlichen Geräten…
Wald und Wiese, Wald und Wiese, stetig bergauf geht es dahin. Fast überall weht mir der Knoblauchduft in die Nase, der Bärlauch steht in voller Blüte und bald darauf ist der höchste Punkt der Runde – der Schöpfl – erreicht.
Vor dem Hafnerberg ist eine kurze Wurstsemmel-Pause angesagt. In Großau beim Kinderspielplatz werden die Flaschen frisch gefüllt und weiter. Irgendwann geht es nach rechts. Ein Schild „… Mostheuriger 3 km …“. Vorfreude macht sich breit. Das wäre ideal. Der Hunger ist schon groß, auch die Hälfte der Runde ist dann geschafft. Essen, trinken, einige Minuten in die Wiese legen… Oben ist dann die Enttäuschung groß, weil: „… Da wir derzeit kein Personal bekommen, bleibt unser Lokal leider geschlossen …“. Also bleibt nur: Riegel essen und in die Wiese legen. Dann entspannt bergab, wieder Großau, weiter hügelig nach Berndorf. Dort setze ich mich beim Stadtwirten in den Garten. Covid-Testergebnis herzeigen, Registrierungszettel ausfüllen und dann richtiges Essen am Teller, Getränke im Glas.
Von Berndorf weg der letzte längere Anstieg bis nach Alkersdorf, dann grossteils bergab. In Baden genehmige ich mir einen überteuerten Kaffee und rolle weiter. Kurz darauf: „… der allseits beliebte Killer Hill …“ – so steht es in der Ausschreibung. Aus der Ferne sehe ich schon, das ist nix für mich. Ich sag einmal so: Weit bin ich (mit meinen momentan 83kg) radelnd nicht gekommen, ups, kein Gang mehr, ausklicken, schieben, schwitzen, schieben…
Wieder runter und die letzten Kilometer bis Mödling dahinkurbeln. Trocken geblieben, windig gewesen, anstrengend, aber schön gewesen, was will man mehr!
127,77 km mit 1.937 hm sagt Strava.
Ein paar Fotos noch, unsortiert. Ausnahmsweise die Tour auch auf komoot hochgeladen, da sind die Fotos teilweise zugeordnet…
Alle Etappen online!
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 1 – Weinviertel – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 2 – Blaufränkischland – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 3 – Bucklige Welt – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 4 – Wienerwald – online
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