Nachdem ich gerade bei einem Blogger-Kollegen den Bericht über sein(en) 1. Brevet gelesen habe und ich Lusche bei dem Wetter (Sturm und Regen) nicht fahre, gibt es wieder eine alte Geschichte aus der Reihe „Festplatten-Archäologie“ – mein 1. Brevet am 17.09.2016:
Seit einiger Zeit fahr ich ja lieber etwas längere Strecken und da bin ich irgendwie auf die sogenannten Brevets aufmerksam geworden. Wettkämpfe für Arme (also Radmarathons) fahre ich ja seit einigen Jahren keine mehr – zu hektisch, zu gefährlich, auch stimmt meiner Meinung nach das Preis-Leistungsverzeichnis nicht mehr und überhaupt. Und ich will trotzdem auch ab und zu wieder eine andere Gegend als das Burgenland sehen. Also, gesagt, getan. Ein bißl recherchiert, die österreichische Brevet-Seite gefunden und studiert und beschlossen: den 200er am 17.09. im Mühlviertel fahr ich!
Als Test sozusagen, wie läuft das überhaupt in der Praxis ab, was ist zu beachten, welche Fehler mach ich und so weiter.
Also hab ich mir den Track auf meinen Garmin geladen (obwohl ich ja ein Fan der analogen Orientierung bin), hab mein Glumpert in den Bulli geladen und bin in der Früh nach Haid gefahren. Leider hab ich mir für meinen 1. Brevet ein Scheiss-Wetter ausgesucht – es regnet anständig… Ich hole mir meine Brevetkarte und mein Roadbook und stell mich mit 25 anderen (statt den 60 Gemeldeten) an den Start.
Ach ja, vorher gibts noch eine Überraschung – ich treff einen alten Bekannten, den ich ganz, ganz früher oft bei den diversen Radmarathons getroffen habe und der Kontakt irgendwie abgerissen ist (ja – damals gabs noch kein Facebook) und er fährt auch seinen 1. Brevet…
Und wie ich befürchtet habe – bei dem Wetter fahren nur die „richtigen“. Also gehts anfangs etwas schneller durch den strömenden Regen (man beachte die ersten fünf Segmente !) und irgendwann denk ich mir: Tempo raus, sonst bin ich „blau“ bevor es bergauf geht. Ich fahr dann mein Tempo, hole Andi ein und wir fahren gemeinsam weiter. Bei der 1. Kontrollstelle in St. Leonhart freuen wir uns noch über die gute Zwischenzeit, trinken im Wirtshaus ein Kaffeetscherl und fahren weiter. Mein Garmin zeigt dann irgendwann einen Abbiegehinweis nach links, wir fahren brav und dann ist es finster auf meinem Garmin (Anfängerfehler: Die Strecke mit allen Wegpunkten heruntergeladen – und das kann mein alter 705er nicht verarbeiten und zeigt dann nix mehr an). Nach einer „Bonusrunde“ kommen wir dann wieder nach St. Leonhart. Ärgerlich, ärgerlich… Also fahren wir dann nach dem Roadbook weiter und holen vor der 2. Kontrollstelle noch einen Fahrer ein. Die Labestelle ist schon verlassen, also ins Wirtshaus auf ein warmes Essen.
Zu dritt fahren wir dann weiter (der Regen hat noch nicht aufgehört) und dürfen uns (nach Rücksprache mit dem Veranstalter) wegen des Schlechtwetters die 3. Kontrollstelle ersparen und der Brevet wird dadurch etwas verkürzt.
Und so bin ich nach 198 km im Ziel, anständig nass und aufgeweicht, geb meine Brevetkarte und mein Raodbook ab, stell mich eine Viertelstunde unter die heisse Dusche, ess meine Spaghetti, tratsch noch ein bissl und fahr dann heim…
Resümee: Sehr, sehr interessant, schöne Gegend das Mühlviertel (soweit ich das durch meine regenbeschlagene Brille sehen konnte) und ich fahr sicher wieder (dann aber besser vorbereitet)!
Foto 1 und 2: © Ferdinand Jung
Hinweis(e): |
||
|
||
Schreibe einen Kommentar