Es hätte ein schöner Zweihunderter werden können. Aber es konnte mir niemand genau sagen, wie das mit dem Transit (als Rennradler) durch Ungarn ist. Weder die Polizisten/Bundesheerler auf der österreichischen Seite, noch die ungarischen Grenzer – „… vielleicht/nicht sicher/probier halt …“. Das war mir zu unsicher, also löse ich ein Ticket und fahre mit dem Zug nach Deutschkreutz.
Um 08:47 steige ich aus. Das Wetter ist „durchwachsen“, noch kühl, etwas windig, bedeckt. Ein schneller Kaffee an der Tanke, zurück zur Kirche (dort ist Start und Ziel dieser Etappe) und es geht los. Links, rechts, rauf, runter – immer auf Radwegen oder schwach befahrenen Nebenstraßen.
Kleinwarasdorf, Raiding, Neckenmarkt, Ritzing (da wartet die erste Überraschung – der Stich – örks), Lackendorf, Unterfrauenhaid… – eigentlich kenne ich die Dörfer alle, bin ich doch im Sommer öfters hier unterwegs. Aber einiges ist mir doch neu, die verwinkelten Rad- und Güterwege fahre ich eigentlich selten. Und es geht genauso weiter – rechts, links, rauf und runter. Es wird ein bisschen sonnig, dann wieder kühler, der Wind von da, von dort…
Pünktlich zum „zwölfe leuten“ bin ich in Kobersdorf, der Hunger ist schon groß, und ich mache eine Jausenpause beim Hausensteiner (ausgezeichnete Wurst- und Fleischwaren, normalerweise – also wenn kein Corona-Dings ist – gibts hier immer ein Menü und eine große Auswahl an warmen Speisen, jetzt nur Leberkäse).
Dann geht es in südlicher Richtung weiter und bald ist die Hälfte der Runde geschafft. Kaffee! Ein Kaffee wäre nicht schlecht und die Trinkflaschen sind auch schon fast wieder leer. In Steinberg-Dörfl ist neben dem Gemeindeamt ein Eisgeschäft, dort trinke ich einen wunderbaren Kaffee und fülle meine Trinkflaschen. Ungefähr 10 Kilometer weiter bin ich dann beim Mittelpunkt des Burgenlandes. Ein längerer Fotostopp und eine Viertelstunde in der Wiese liegen ist angesagt. Nebenbei bemerkt: Der Mispelbaum neben der Kapelle ist im Spätherbst (wenn er voller Früchte ist) sensationell!
Dann geht’s Richtung ungarische Grenze. Mannersdorf, Klostermarienberg – es regnet inzwischen leicht, Frankenau (es regnet nicht mehr)… – auch hier war ich schon öfters. Dann hinauf ins Lutzmannsburger Weingebirge, das kenne ich, ungefähr 12% beim Kreuzweg. Nach der Linkskurve gehe ich in den Wiegetritt und höre ein “ … pffft …“. Jössas, Material mit einem Furz mitgegangen? Nein, Patschen hinten, ein kleiner Metallsplitter steckt in Mantel und Schlauch! Aber heute habe ich im Unterschied zu damals die richtige Pumpe (*) mit und kurz darauf ist alles wieder gut. Der Puls ist auch wieder unten und ich strample rauf. Gleich darauf bin ich in Lutzmannsburg, gespenstisch still. Die Therme, alle Lokale – alles zu, die Straßen menschenleer. Flaschen füllen wäre wieder angesagt, aber der Supermarkt ist weit außerhalb und in Kroatisch Minihof ist ein Brunnen und ein schöner Rastplatz. Das Stück durch den Wald geht sich noch locker aus. Der Rastplatz ist bei meinen Runden „da unten“ ein Fixpunkt. Es gibt „Grander“-Wasser und es gibt eigentlich immer eine Schüssel mit Äpfeln und auch eine oder mehrere Dose(n)/Packungen mit Keksen – was willste mehr…
Von hier nach Deutschkreutz wären es auf der Direttissima noch ungefähr 10 Kilometer, aber der Routenersteller hat auch hier noch ein (mir unbekanntes) Schleiferl eingebaut. Es gibt dann noch ein „Abschluss-Schmankerl“:
„… Schon in der Anfahrt kann man dieses Schmuckstück bewundern – mit knapp 10% im Schnitt auf 600 Meter ist es zwar nur kurz, aber die 22 % in der Mitte werden dann doch zu spüren sein …“
Ich glaube, ich bin nicht einmal bis zur Hälfte gekommen, ausgeklickt, runter vom Rad und schieben… Aber dann ist nur mehr runterrollen angesagt und Deutschkreutz ist wieder erreicht.
Normalerweise wäre jetzt ein Heurigenbesuch angesagt – vorzugsweise beim Schnitzelheurigen Posch (aber auch alle anderen Heurige sind empfehlenswert – das Bahnhofsrestaurant, wo es ein sensationelles Gulasch gab, hat leider für immer geschlossen) und danach vielleicht noch ein Eis oder Kaffee im Cafe Goldmark. Aber coronabedingt bleibt mir leider nur der Supermarkt.
Fazit: Ein schöner Rundkurs, in dieser Variante mit einem Bergfaktor 11 (die 1. Hälfte ist/war gefühlt anstrengender/schwerer) – Ein Danke an den Ersteller!
Die „offizielle“ Seite zum Frühlingsklassiker | mein Strava.
Wird fortgesetzt – bleibt dran!
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 1 – Weinviertel – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 2 – Blaufränkischland – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 3 – Bucklige Welt – online
1. RST Frühlingsklassiker Etappe 4 – Wienerwald – online
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